Bewegung verändert

Umbrüche, Freiheit, erste Schritte, …

Mittlerweile dürfte es sich herumgesprochen haben, dass ich nicht nur gern schreibe, sondern mich auch gern mit Farben ausdrücke. Und diese Leidenschaft begleitet mich schon deutlich länger als das Schreiben selbst.

Das wäre vielleicht eher etwas, wo ich sagen würde, dass es bei mir irgendwie schon immer so war. Malen ist (neben dem Lesen) für mich ein Weg, für einen Moment aus allem auszussteigen, ganz bei mir selbst zu sein und die Gedanken einfach fließen zu lassen. Malen ist für mich, wie mittlerweile das Schreiben auch, Verarbeitung, Entspannung und Auftanken zugleich.

Der Kunstunterricht war da willkommene Abwechslung zu den Herausforderungen, die Schule sonst so mit sich brachte. Farbenlehre, verschiedene Techniken, große Kunstwerke. All das hat mich angestachelt, immer wieder Neues auszuprobieren. In meinem Heimatort wohnte ein Grafiker und Künstler, der Zeichenkurse für Schüler anbot. Klar, dass ich da mit dabei war. Später an der Uni Leipzig dann ein experimentelles Seminar der Fachbereiche Theologie und Bildende Künste. So spannend und bereichernd.

Danach lag das Hobby lange Zeit auf Eis. Dann und wann mal eine Zeichnung, sehr selten ein größeres Bild oder eine Leinwand. Bis kürzlich. Nach unserem Umzug vor drei Jahren ist schon ein kleinerer Knoten geplatzt. Seitdem sind deutlich mehr Bilder entstanden als in den Jahren davor. Doch vor ein paar Wochen … – keine Ahnung, was da genau passiert ist – aber seitdem fluten unzählige Ideen meinen Kopf, die unbedingt auf die Leinwand wollen.

In meiner Bildergalerie kannst Du Dir selbst einen Eindruck verschaffen. Mir jedenfalls macht es unglaublich viel Spaß, wieder mit Pinsel und Farben zu experimentieren.

Das Bild, das ich Dir heute vorstellen will stammt aus meiner Schulzeit. Es ist irgendwann in den letzten drei Schuljahren entstanden. Vermutlich im letzten. Unser Kunstlehrer konnte selbst die Unwilligsten für künstlerisches Gestalten begeistern. Er hatte uns herausgefordert, unserer Kreativität Freiheiten gelassen und wertvolle Tipps zum Weiterentwickeln gegeben.

Bewegung verändert, 1997 (Temperafarben auf Papier, 50x50cm)

Das Bild hatte ich damals “Bewegung verändert” genannt. An der Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsenverpflichtungen machte ich mir viele Gedanken darüber, was hinter mir lag und was auf mich zukommen würde. Die (rückblickend empfundene) Leichtigkeit der Kindertage und im Vergleich dazu die drückende Ungewissheit der Zukunft. Und doch ließ sich nichts aufhalten. Ich würde Schritt für Schritt in meine Zukunft gehen und Leichtes wie Schweres bewältigen. Mich mit der Zeit bewegen und Veränderungen erleben, ertragen und genießen.

Diese Sichtweise wünsche ich auch Dir für die nächste Zeit. Dass wir zwar nicht unbedingt aufhalten können, was kommt, und nicht imer ändern können was ist. Doch wir selbst können wachsen, uns verändern und so gemeinsam erleben, ertragen und hoffentlich oft genug auch genießen, was uns das Leben von die Füße legt.

Wir lesen uns,
Nel

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