Kostenlos veröffentlichen? Bist Du verrückt!?

So ähnlich klang kürzlich die Frage einer lieben Autoren-Kollegin – logischerweise viel freundlicher formuliert.

Aber es ist schon was dran:

Da habe ich jetzt gut anderthalb Jahre in mein Schreib-Projekt investiert. Die Story war in etwa im Kopf, aber es brauchte Ideen, wie daraus ein Buch werden kann. Also wurde fleißig gesammelt und gepuzzelt, Charaktere entworfen und die Geschichte geplant. Und dann geschrieben, geschrieben, geschrieben – nur um es teilweise wieder auf den Kopf zu stellen oder ganze Passagen komplett zu verwerfen. Und dann weiter geschrieben, geschrieben, geschrieben und schließlich beim Überarbeiten wieder knapp sechs Prozent davon gelöscht.

Und jetzt stelle ich diese Geschichte einfach für eine kurze Zeit zum kostenlos Lesen ins Netz.

Wer macht so etwas schon? Ich meine, gerne wird kostenlos und wertlos gleichgesetzt. Halte ich meine Geschichte also nicht für wert genug, dass man sie kaufen und bezahlen muss?

SICHER NICHT! Aber im Moment läuft eben für mein Buch(-to-be) noch eine Art Zwischen-Versuch. Das ist zwar nicht mein erstes großes Schreib-Projekt, aber das erste, das ich für neugierige und kritische Leser-Augen freigebe. Und da kam mir die Gelegenheit gerade recht:

Ich war schon eine ganze Strecke in der Geschichte drin, als ich im Juni von dieser Möglichkeit erfuhr. Die Vorteile lagen für mich auf der Hand:

1) Da gab es eine feste Deadline. Ich wollte schauen, wie ich mit einer fremdgesetzten Zeitgrenze klarkommen würde. Und was soll ich sagen? Wegen Familie, Urlaub und einiger unvorhergesehener Zeiträuber lag ich am Ende etwas hinter meinem Plan. Da ich in den aber einen großzügigen Puffer eingebaut hatte, musste ich für die Überarbeitungen zwar Nachtschichten einlegen, konnte aber dennoch die Deadline einhalten.

2) Ich konnte Freunde und Familie fast direkt am Schreibprozess teilhaben lassen. Über den Link war es einfach, die Geschichte gleichzeitig mit verschiedenen Testlesern zu teilen und die Rückmeldungen bei Bedarf zeitnah einzuarbeiten. Außerdem war es für mich das erste Mal, dass ich überhaupt jemanden über mein Schreiben informiert habe. So konnten die Interessierten und die Kritiker schon mal ein Gespür dafür kriegen, was ich da eigentlich so produziere. Das war für mich gleichzeitig super aufregend und extrem beflügelnd.

So empfinde ich allein schon meine Teilnahme an der Challenge als riesigen Gewinn, weil es mich dazu angestachelt hat, mehr zu wagen und mutig auf eine Veröffentlichung zuzugehen. Und die kommt 😉 Bestimmt.

6 Kommentare zu „Kostenlos veröffentlichen? Bist Du verrückt!?

  1. Huhu – irgendwas stimmt mit der Verlinkung nicht? Ich komme immer auf diese Seite? Oder sehe ich den richtigen Link nicht.

    Ich drücke dir die Daumen, dass alles gewünschte klappt.

    Liebe Grüsse

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