Kreativ auf (fast) allen Ebenen (23-44/45)

Seit den letzten News sind hier einige kreative Dinge passiert. Ich durfte einen Malkurs leiten, hab es geschafft neue Produkte zu gestalten, mit den Kindern im Schnee gespielt und so manches mehr …

Måla hösten i sunnemo

Der Mini-Malkurs im Onsdagscafé in Sunnemo konnte zwar aufgrund der Wetterlage nicht wie geplant in den Ferien stattfinden, liegt aber inzwischen aber dennoch bereits hinter uns. Das war nun mein dritter Besuch im Onsdagscafé. Nach “Måla norrsken” (Polarlichter malen) Ende letzten Jahres und “Måla våren” (den Frühling malen) im März hieß es diesmal “Måla hösten”, also den Herbst malen. Da passte natürlich das herbstlich-graue Wetter dieser Woche deutlich besser als die Schneeverwehungen der letzten Woche. Ich hatte auch wieder eigene Gemälde dabei – für die Leute vor Ort waren “Sunnemo kyrka” sowie “Norra Råda kyrka” spannend und natürlich brauchten wir auch ein paar Bilder zum Thema Herbst als Beispiele.

Ursprünglich hatte ich vorgehabt, gemeinsam den Herbst am See zu malen, wie in “Closeness”, “Förtrollad” oder “Höstljus”. Zwei Tage vor dem Kurs kam mir aber noch die Idee zu “Promise”, und das wurde dann auch das Motiv, was in Sunnemo als Vorlage diente. Nach einer unterhaltsamen Stunde mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Inspirationen und viel Kreativität konnten wir herrliche Resultate auf den Fensterbänken im Gemeindehaus aufstellen.

Neue Produkte klar für den Weihnachtsmarkt

Eine andere schöne kreative Herausforderung für mich war das Erstellen neuer Druckprodukte. Mittlerweile ist es ja bekannt, dass ich meine gemalten Bilder über verschiedene Anbieter auf unterschiedliche (Alltags-)Produkte drucken lasse und so ebenfalls zum Verkauf anbiete. Bisher handelte es sich hauptsächlich um Tassen, Kissen und Postkarten, aber auch Puzzle, Kartenspiele, Serviertabletts und Kunstdrucke im Rahmen. Neu dazugekommen sind nun Magnete, Schlüsselanhänger, Wandkalender, Portmonees, Emailletassen, tropfsichere Thermostassen für unterwegs und Edelstahl-Wasserflaschen. Und die Keramiktassen gibt es jetzt auch im neuen Design. Schau einfach mal in den Shop rein. Noch befinden sich nicht alle Produkte im Shop, da das Einpflegen zum Teil etwas aufwendig ist und mehr Zeit benötigt. Ich will dennoch versuchen, das jetzt im November nachzuholen.

Die Gestaltung der einzelnen Produkte hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht. Wie in den letzten News angekündigt, war das eins meiner Projekte für die Herbstferien, unter anderem wegen dem bevorstehendem Weihnachtsmarkt. Also habe ich nicht nur erstellt, sondern auch bestellt. Und gestern kamen dann die ersten Pakete an. Alles ist so schön geworden! Ich freue mich schon riesig darauf, am 3. Dezember beim “Lesjöfors Julmarknad” im Folketshus meinen kleinen Stand aufzubauen und hoffentlich viele Besucher ebenso begeistern zu können, wie ich gerade von all den wunderbaren Dingen begeistert bin.

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Mein Stand beim Weihnachtsmarkt 2021

Kreativität und Kunstunterrricht

Kreativ war in gewissem Sinne auch wieder die Vorbereitung und Durchführung des Kunstunterrichts. Ich hatte ja bereits letztes Mal geschrieben, dass ich mit den kleinen Klassen noch ein wenig bei der Farbenlehre bleibe. Die erste Klasse ist erst nächste Woche wieder dran, da die sich wochenweise mit der Zweiten abwechselt. So haben beide Klassen verhältnismäßig große Abstände zwischen den einzelnen Lektionen, die Basteleien vor den Herbstferien und die Herbstferien selber haben das nur noch verstärkt. Darum schien es den Kindern der zweiten Klasse ewig her, seit sie mit Pinsel und Farbe ihren Farbkreis gemalt hatten. Diese Woche nun haben wir endlich das versprochene Farbkreis-Auge daraus gebastelt. Mit der dritten Klasse habe ich überlegt, welche Farben in welche Jahreszeit gehören können und warum. Wir haben also über kalte und warme Farben gesprochen und die Viertel eines Quadrats mit Mustern versehen und in den Jahreszeitenfarben ausgemalt.

Mit der vierten und fünften Klasse hatte ich Rastertechnik ausprobiert: Um ein kleines Bild einer Zeichentrick- oder Videospielfigur auf ein größeres Papier zu übertragen, sollten sie erst ein Raster mit einem Zentimeter Abstand zwischen den Linien auf das kleine Bild zeichnen, dann ein Raster mit größerem Linienabstand auf das große Papier. Danach sollten sie das Bild Quadrat für Quadrat übertragen. Was einfach gedacht war, scheiterte bei einigen Schülern schon daran, dass sie nicht wussten, wie sie das mit dem Linienzeichnen hinbekommen sollten. Da war viel individuelle Hilfe nötig. Andere hatten aber am Ende der Stunde ihre Lieblingsfigur nicht nur vergrößert gezeichnet, sondern schon fertig ausgemalt. Nächste Woche werde ich mich dem Thema voraussichtlich noch einmal auf andere Weise annähern, damit hoffentlich alle Kids diese Zeichentechnik auch wirklich verstehen.

Bei den älteren Schülern wird es nun, wie schon angekündigt, etwas theorielastig. Die Neunte Klasse hatte ihre Einstiegslektion in die Kunstgeschichte schon vor den Ferien. Sie waren diese Woche nicht in der Schule sondern an verschiedenen Arbeitsplätzen im Praktikum. Mit der sechsten, siebten und achten Klasse habe ich diese Woche so ziemlich das gleiche Programm gefahren: Zu Beginn ein kurzes Kahoot! zum Thema Kunstgeschichte und danach das Musikvideo zu “70 Million” von Hold your Horses, das aus Nachstellungen von 25 klassischen Kunstwerken zusammengesetzt ist. Lustig und ein wenig provozierend und damit eine gute Grundlage für ein einleitendes Gespräch über Bilder, Künstler und Kunstepochen. Zum Abschluss der Unterrichtsstunde konnten sich die Kids der sechsten und siebten Klasse dann eine Kunstepoche auswählen, über die sie allein oder zu zweit einen Kurzvortrag halten werden. Die achte Klasse wird Vorträge über einzelne Künstler halten, bei der neunten Klasse werden die Vorträge eine kurze Bildanalyse konkreter Kunstwerke sein. Nächste Woche werden die Vorträge dann im Unterricht vorbereitet. Soweit der Plan. Danach wird es auch wieder kreativ im Unterricht werden, aber dazu in den kommenden News mehr.

Kreatives zu Hause

Andere kreative Projekte hier zu Hause waren unter anderem das Iglu- und Schneemannbauen in den Herbstferien und die Umgestaltung eines der Kinderzimmer. Damit waren die Herbstferien ziemlich gut ausgefüllt. Darüber hinaus haben wir es noch geschafft, das Trampolin abzubauen und die Garage aufzuräumen (z.B. damit die Trampolin-Teile wieder Platz haben).

Kreativ ohne mich

Eine kreative Herausforderung, bei der ich leider auch in diesem Jahr nicht dabei sein werde, ist der NaNoWriMo. In den letzten News hatte ich das Thema ganz kurz angerissen. Die Schreiberlinge unter meinen Lesern wissen, was ich damit meine. Für alle anderen: NaNoWriMo ist die Abkürzung für den National Novel Writing Month (den nationalen Romanschreibemonat), der vor einigen Jahren in den USA ins Leben gerufen wurde, längst aber eine internationale Sache ist. Die Grundidee ist, im November ein Buchmanuskript von ungefähr 50.000 Wörtern zu schreiben, also jeden Tag mindestens 1667 Wörter. Auf der Internetseite des NanoWriMo und auf anderen Plattformen entsteht besonders in dieser Zeit und darüber hinaus eine geniale inspirierende virtuelle Community, wo sich die Schreibenden aus aller Welt austauschen und gegenseitig motivieren.

Vor fünf Jahren, also 2018, habe ich teilgenommen und in den 30 Tagen immerhin 30.000 Wörter geschrieben. In den folgenden Monaten wurde daraus dann mein 65.000 Wörter umfassender Roman mit dem Arbeitstitel “Kopfnebel”. Darin geht es um Stimmen, auf die wir hören (oder auch nicht), und um Manipulation und Lügen, aber auch um Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Konkret habe ich in diesem Roman Dinge und Situationen aufgegriffen, die mich in den Jahren zuvor sehr bewegt haben. Und ein bisschen Fantasy ist auch drin, und Polarlichter an einem Strand in Island. Bisher ist das Buch noch nicht veröffentlicht, aber für Interessierte habe noch ein paar Testleseexemplare.

Auch in folgenden Jahren nahm ich wieder teil am NaNoWriMo und schrieb jeweils zwischen 20.000 und 30.000 Wörter, diese Geschichten habe ich allerdings noch nicht fertiggestellt. Letztes Jahr war ich zu sehr beschäftigt mit meinem Sprachstudium und dieses Jahr ist es vor allem der Kunstunterricht, der einen Großteil meiner Zeit und Kraft einfordert. Dafür sind es nun unsere Kinder, die sich sehr für den Schreib-November interessieren. Die Zweitälteste schreibt bereits seit vier Jahren regelmäßig mit und hat tatsächlich schon mehrfach die 50.000 geschafft. Hut ab!

Statt zu schreiben hatte ich aber ein wenig Zeit zum Lesen. Was hier im Haus gelesen wird und welche Filme uns in der letzten Zeit bewegt haben, dazu vielleicht in den nächsten News mehr.

Ich wünsche Dir eine schöne Herbstwoche.
Bis bald.

Wir lesen uns.

😊


P.S.: Bitte habt ein wenig Geduld mit mir, was das Beantworten der E-mails anbelangt. Gerade komme ich da nicht so schnell hinterher, wie ich gern möchte. Aber ich melde mich zurück. Bestimmt.

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